Heimatkundliches Museum und Galerie in Česká Lípa

MUSEUM DER LEBENDIGEN NATUR; HÖHLENARCHÄOLOGIE UND KAREL HYNEK MÁCHA,
Zuschussorganisation der politischen Region Liberec

CL

Heimatkundliches Museum und Galerie in Česká Lípa
Náměstí Osvobození 297, 470 34 Česká Lípa
Tel.: +420 487 824 145, 487 823 843 - Hauptgebäude
Fax: +420 487 824 146
+ 420 487 521 395 - Klosterweinkeller
+ 420 487 872 137 - Zweigstelle Doksy
+ 420 487 868 296 - Zweigstelle Kravaře bei Česká Lípa
+ 420 487 521 489 - Fach- und Konservatorarbeitsstellen
E-Mail: muzeumcl@muzeumcl.cz

Öffnungszeiten:
Hauptgebäude des Museums

Gebäudekomplex des ehemaligen Augustinerklosters in Česká Lípa
April, Mittwoch bis Sonntag 9.00 - 12.00, 13.00 - 17.00
Mai - September, Dienstag bis Sonntag 9.00 - 17.00
Oktober - Dezember, Mittwoch bis Sonntag 9.00 - 12.00, 13.00 - 17.00

Schultheißamt von Víska (Kravaře)
Blockhaus aus dem Jahre 1797 in Kravaře bei Česká Lípa
März, November: nach vorheriger Absprache geöffnet
April, Oktober: Samstag bis Sonntag 9.00 - 12.00, 13.00 - 17.00
Mai - September: Dienstag bis Sonntag 9.00 - 12.00, 13.00 - 17.00

Mácha-Gedenkstätte (Doksy)
Mit der Dauerausstellung "Fischerei und Teichwirtschaft in der Region Česká Lípa"
Ehemaliges Spitälchen (Špitálek) in Doksy
März, November: nach vorheriger Absprache geöffnet
April, Oktober: Samstag bis Sonntag 9.00 - 12.00, 13.00 - 17.00
Mai - September: Dienstag bis Sonntag 9.00 - 12.00, 14.00 - 18.00

 

Über das Museum

Geschichte des Heimatkundlichen Museums und Galerie in Česká Lípa

Die Grundlagen des Museumswesens in der Region Česká Lípa (Böhmisch Leipa) wurden durch den heimatkundlichen Verein Nordböhmischer Excursionsclub im Jahre 1878 gelegt. Die Vereinsmitglieder brachten in das nicht öffentliche Klubmuseum vor allem Schriftstücke und archäologische Funde ein. Einige Mitglieder gründeten in Böhmisch Leipa am 18. November 1900 einen Museumsverein. Sie nutzten dabei einen Teil der Klubsammlungen und forderten die Öffentlichkeit zu Beiträgen mit weiteren Gegenständen auf, vor allem aus dem Bereich der bildenden Kunst und der städtischen Wohnkultur. Die erworbenen Gegenstände wurden der Öffentlichkeit im II. Geschoss des Rathauses gezeigt.

Im Jahre 1904 starb der Böhmischleipaer Fabrikant Heinrich Wedrich (1835 – 1904). Sein Hobby waren Präparate-Kollektionen von exotischen Tieren, Numismatik, kleinere Plastiken, Kuriositäten und bildende Kunst inklusive einer Sammlung von Familienportraits. Vor seinem Tod kaufte er das einstige Gasthaus Údolí Josafat am Stadtpark und erreichtet dort ein privates Museum, das er der Stadt widmete.

Nach dem ersten Weltkrieg gab es im Rathaus eine Raumnot. Das Museum wurde in Kisten verpackt und im Dachgeschoss gelagert. Ein Teil der Sammlungen wurde sogar den ursprünglichen Besitzern zurückgegeben. Auch das Wedrich-Museum blieb abseits des Interesses und wurde nur von wenigen Besuchern besichtigt. Im Jahre 1926 war an der Spitze der Intelligenz von Böhmisch Leipa der Schulinspektor Josef Maštálko (1876 - 1950). Eine seiner ersten Aufgaben war die Bildung einer Gruppe von Lehrern zwecks Sammeln von Unterlagen der verschiedenen Seiten des wirtschaftlichen und kulturellen Lebens der tschechischen Minderheit für die Grenzausstellung des Böhmischen Nordens in Mladá Boleslav / Jungbunzlau im Jahr 1927. Die Ausstellung besuchte auch der Präsident Masaryk. Die hier gesammelten Gegenstände und Unterlagen wurden die Grundlage für das Tschechische Museum der Region Böhmisch Leipa, das beim Treffen der Interessenten, vorwiegend Lehrer, in der Villa Herrn Maštálek am 21. März 1928 gegründet wurde. Das Museum befand sich zuerst in Nový Bor / Haida, in einer neu erbauten tschechischen Schule, aber 1933 wurde es in den Nachbargebäude der tschechischen Tyrš-Schule in Böhmisch Leipa untergebracht. Die Expositionen wurden letztendlich im Schloss in Zákupy / Reichstadt installiert und am 24. Mai 1936 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Die Stadt Böhmisch Leipa ließ im Jahre 1933 das Renaissance-Jagdschloss Rotes Haus restaurieren und brachte darin ihr Museum unter. Sie ließ die Sammlungen von Wedrich fachmännisch einschätzen, wobei die naturwissenschaftlichen Exponate hoch geschätzt wurden. Dies führte zur Idee, hier ein "Sudetendeutsches Jagdmuseum" zu errichten. Einige Jagdvereine platzierten hier ihre Trophäen, zur Realisierung des Vorhabens kam es jedoch nicht. Im Stadtmuseum verliefen ab 1934 interessante Ausstellungen, am Anfang war es eine gelungene Jubiläumsausstellung über Wallenstein.

In der Zwischenkriegszeit entstanden auf dem Gebiet des späteren Bezirk Böhmisch Leipa eine Reihe von Stadtmuseen: Mimoň / Niemes und Jablonné v Podještědí / Deutsch Gabel 1926, Dubá / Dauba und Cvikov / Zwickau in Böhmen 1937. Neben den Glasmuseen in Kamenický Šenov / Stein-Schönau 1992 und Nový Bor / Haida 1893 wurde in der ersteren 1928 ein Städtisches Heimatkundliches Museum gegründet – jedoch nie vollständig fertig gestellt. Vor dem zweiten Weltkrieg wurde das Minoritätsmuseum in Reichstadt durch eine schnelle Übertragung nach Bělá pod Bezdězem / Weißwasser am 2. Oktober 1938 gerettet. Die Tätigkeit der anderen Museen wurde während des Krieges allmählich gedämmt, keines davon wurde jedoch vernichtet.

Im Jahre 1945 übernahm der Museenverein die Verwaltung von allen Museen in Böhmisch Leipa, inkl. des früherer Minoritätsmuseums, das 1947 zurückgebracht und in das Stadtmuseum eingegliedert wurde. Es wurde Kreismuseum benannt mit dem Ziel, schlecht gepflegte Sammlungen aus den umliegenden Gemeinden darin zu konzentrieren. In den Sammlungsfonds kamen allmählich verschiedene Konfiskate und verlassene Sachen mit kleinerem oder höherem Wert. Das Museum in Böhmisch Leipa führt als Laienverwalter der Lehrer Bohumil Kinský. Im Jahre 1952 wurde das Museum in das Heimatkundliches Bezirksmuseum offiziell umbenannt und mit einem professionellen Direktor, Herrn Břetislav Vojtíšek, besetzt. Im Jahre 1960 gewann das Museum gemeinsam mit dem Bezirksarchiv das Gebäude des Wallensteinsklosters des Augustinerordens. In diesen Räumlichkeiten eröffnete das Museum seine Tätigkeit im Jahr 1968. Hier wurden die grundlegenden Expositionen ausgebaut: Naturwissenschaftliche Exposition 1969, historische 1972, exotische Tiere in der ersten Version 1976, zweite Version 1991, Mineralogie 1994, Schmiedeexposition 1996, Welt de Insekten 1998. Zu einem speziellen Raum für große gelegentliche Ausstellungen wurde das Ambit im Kloster, zuerst 1961, zum zweiten Mal 1975 und zuletzt 1990 zugänglich gemacht.

 

Exposition

Historische Exposition – regionaler Teil

Die historische Exposition wurde 1972 im ersten Obergeschoss des Museumsgebäudes gestaltet. Sie verarbeitet komplexe Linien der geschichtlichen Entwicklung des Gebiet um Böhmisch Leipa von der Urzeit (archäologische Funde), über Mittelalter (Kolonisierung und städtische Kultur) bis zur Neuzeit, wo dem Besucher einige Kreise der materiellen Kultur begegnen: Handwerkkunst und historische Büchersammlung. Die Zeit des 18. – 19. Jahrhunderts belegt im Nordflügel des Objekts die frühe Industrialisierung (bedruckter Textil und Glashütten), sowie die Entwicklung auf dem Lande inklusive Landwirtschaft und Volkskultur. Es gibt hier auch Themen aus dem geistlichen und politischen Leben im Jahre 1848, Anfände der Vereine uns Parteien mit nationaler und sozialdemokratischer Ausrichtung.

Geschichte der Region Böhmisch Leipa 1914 - 1945

Die Exposition der Geschichte von Böhmisch Leipa 1914 - 1945 bildet einen Bestandteil der Ausstellung im Heimatkundlichen Museum und Galerie in Böhmisch Leipa. Sie knüpft direkt an den vorherigen der regionalen Exposition an.
Im ersten und letzten teil werden Gegenstände ausgestellt, die mit dem I. und II. Weltkrieg direkt zusammenhängen. Es gibt hier Teile von Waffen, Munition, Ausrüstungen, Uniformen und Auszeichnungen.

I. Raum befasst sich mit dem I. Weltkrieg. Eine besondere Aufmerksamkeit wird den Gedenkgegenständen aus den Schlachtfeldern, Gläsern mit Kaiserportraits, gravierten und Porzellantellern gewidmet. Eine Kuriosität ist ein Spiegelrahmen, in dem Fotografien von Soldaten und Offizieren aus dem Wachregiment des Gefangenenlagers in Jablonné v Podještědí / Deutsch Gabel eingesteckt sind. Reproduziert sind hier zahlreiche Bilder aus dem Leben des 18. Infanterieregiments in Böhmisch Leipa. Hier wird auch die Bedeutung des Militäraufstandes in Rumburg nicht nur für unseren Bezirk, sondern auch für die ganze, sich damals bildende Republik unterstrichen.

II. Raum ist auf die Gründung der Tschechoslowakischen Republik ausgerichtet. Hier werden die bedeutenden Legionäre aus Böhmisch Leipa, die Wichtigkeit der Entwicklung von tschechischen Schulen und der Turnbewegung Sokol (Falke) dargestellt. Es wird hier auch der kommunistische Nachkriegsradikalismus gezeigt. Ein Paneel wird auch dem Helden aus den italienischen Legionen, Alois Štorch, dem Landsmann aus Böhmisch Leipa, gewidmet. Ein weiteres Paneel zeigt den Blick auf die bildnerischen Werke von Josef Malý, einen russischen Legionär, der das Leben in der Ukraine darstellt.

III. Raum wird den 30. Jahren gewidmet. Die Aufnahmen dokumentieren den Lebenskontrast der Städte, auf der einen Seite durch die Prosperität, auf der andern dann durch den Verfall währende der Weltwirtschaftskrise charakterisiert. Der Fokus liegt dabei auf der Hauptindustrie von Böhmisch Leipa damaliger Zeit, nämlich auf die Glashütten. Hier werden damalige Erzeugnisse der Glasmacherfirma Rückl aus Skalice / Langenau gezeigt, die die zeitgenössische Kunstausrichtungen widerspiegeln, ähnlich wie die Spitzenentwürfe für Kunstglas aus der Glasschule in Kamenický Šenov / Steinschönau.
Unter den ausgestellten Exponaten gibt es eine Menge von Konsumglas aus diesen Zeiten (Bierflaschen der nordböhmischen Brauereien, Parfumflakons, Salben- und Arzneimittelfläschchen usw.).

IV. Raum verfügt über die unerlässlichen eilen der Kriegsausrüstung und Ausstattung vor allem wichtige Unterlagen mit dem Thema „Betongrenze“ und Bombardieren von Fabriken n Böhmisch Leipa am 8. 5. 1945. Es gibt hier auch Nachweise des deutschen Nationalismus, Besetzung des Grenzlandes durch die Wehrmacht und Befreiung durch die Rote Armee.
Die Exposition bemüht sich, den Besucher in die bewegende uns auch ruhmreiche Geschichte unseres Bezirks der unlängst vergangenen Jahre einzubeziehen. Sie zeigt die heldenhaften Taten der Einwohner und auch die tattägliche harte Arbeit der „gewöhnlichen“ Menschen der damaligen Zeit. Die Ausstellung wird durch eine große Anzahl von authentischen Gegenständen, Fotografien und Dokumenten begleitet.

 

Exposition Welt der Insekten und Spinnentiere

Die Exposition wurde 1998 im Erdegeschoss des Hauptgebäudes VMG geöffnet.

In zwei Räumen mit einer Fläche von 66 m2 werden ca. 1.500 Exponate aus fast 900 Arten ausgestellt. Die Spinnentiere sind mit 9 Ordnungen vertreten (z.B. Skorpione, Pseudoskorpione, Webspinnen, Geißelspinnen, Kapuzenspinnen), Insekten mit 37 Ordnungen (z.B. Libellen, Gespenstschrecken, Wanderheuschrecken, Schaben, Gleichflügler, Netzflügler, Gottesanbeterinnen, Gespenstschrecken, Wanzen, Käfer, Schmetterlinge, Hautflügler, Fliegen. Die Exposition befasst sich mit zoogeographischen Fragen von Mitteleuropa und auch der ganzen Welt, stellt die Entwicklungsstämme der Gliederfüßler und Insekten graphisch dar, es gibt hier auch Beispiele von Insektenbauten – Wespen- und Hornissenneste, Sammlerhilfsmittel – Fangnetze, Spannbänder, Kescher, Exhaustor. Die Besucher werden sicher begeistert von den wundervollen Exemplaren großer Schmetterlinge - Ritterfalter, Pfauenspinner, Vertreter der Gattung Morpho, der größte Käfer der Welt – Riesenbockkäfer (Titanus giganteus), große Goliathe aus dem tropischen Afrika, Riesenkäfer inklusive des wirklich riesigen Herkuleskäfer (Dynastes hercules), Große Zikade, die größte Wespe der Welt der Gattung Pepsis Heros, riesige Gespenstschrecken. Wir finden hier auch geschützte, in der Tschechischen Republik lebende Insektenarten, aber auch Schädlinge und Nachweise von nichterblicher Veränderlichkeit der Insekten – sowohl temperatur- oder nahrungsbedingt. Die Exposition ist mit Farbfotografien dreier Autoren begleitet.

 

Welt der Meere und Ozeane

Die Exposition wurde am 12. 3. 2008 im Erdegeschoss des Hauptgebäudes VMG geöffnet.

Auf der Fläche von ca. 24m2 wird hier die Unterseewelt näher dargestellt, die oft viel mehr schöner, bunter und farbiger als unsere Festlandnatur ist. Vertreten sind hier ca. 600 Arten Seelebewesen, verteilt je nach ihren Systemen in sechs Schrankvitrinen und einer speziellen Vitrine für die Darstellung des Lebens auf einer Klippe.
Das größte Exponat ist hier Große Riesenmuschel, der beide Schalen in der Vergangenheit als Gefäße für Weihwasser in einer Kirche in Litoměřice / Leitmeritz verwendet wurden.
Weitere bemerkenswerte Exponate sind hier z.B. Pfeilschwankrebs, Große Steckmuschel oder Languste, aber auch Beispiele landwirtschaftlicher Ausnutzung der Weichtiere als Zahlungsmittel, Musikinstrumente (Trompete), Schmuckspangen oder Knöpfe aus Perlmut.
Das Material der Exposition stellen Sammlungen von einigen Kollektionen dar – Weichtiersammlung aus dem Nachlass des Fabrikanten H. Wedrich aus Böhmisch Leipa, Weichtiersammlung aus dem regionalen Museum in Leitmeritz und Sammelergebnisse der Mitarbeiter tschechischer Museen, die sich im Verein Zoogeos organisieren – Schwämme, Korallen, Schlangensterne, Seesterne, Seeigel, Krebse und Krabben, Ergebnisse der Expeditionen in die Türkei, in das Mittelmeerraum oder auf Kleine Antillen.
Ein kleiner Teil der Exponate wurde durch Ankauf auf Börsen oder von privaten Sammlern erworben.

 

Geologische Exposition

Im Erdgeschoss des Hauptgebäudes VMG befindet sich eine Dauerausstellung der mineralogischen Welt. Die Besucher können sich hier Musterproben Mineralien sowohl aus inländischen als auch Weltlokalitäten anschauen. Zu den Raritäten gehören hier Amethyst aus Bánská Štiavnice / Schemnitz, Gold aus Jílové u Prahy / Eule, Baryt aus Příbram / Pibram und weitere.

Im ersten Obergeschoss der regionalen Exposition wird ein Raum den örtlichen Lokalitäten gewidmet. Es gibt hier zum Beispiel wunderschöne Stücke Natrolith aus Puchavec / Neubauer Berg, Chabasit aus Pihel / Pihl und rieseigen Ammoniten.

 

Schmiedeexposition

In dieser Exposition kann der Besucher einen Komplex von ausgewählten Exponaten aus den Werkstätten der vorwiegend städtischen Schmiede zwischen dem 15. bis zum 19. Jahrhundert sehen.
Die Exposition enthält Gegenstände des täglichen Gebrauchs /Schlösser, Schlüssel/, amtliche Gegenstände /Kassen, geschmiedete Kästen/ und dekorative Gegenstände /Ziergitter, Schilder, Türschlösser/.
Die Aufmerksamkeit verdienen ein geschmiedetes Turmuhrwerk und eine Garnitur der Schmiedegeräte und Ausrüstung, die von den Schmieden oft in Eigenregie hergestellt wurden.

 

Klostergarten

Ein untrennbarer Teil des Museums ist auch ein öffentlich zugänglicher Klostergarten. Er hat eine Fläche von 5.956 Quadratmetern, und ist im Geiste der französischen Renaissancegärten in reinen Linien grüner Flächen mit Fußgängerkommunikationen gestaltet. Den zentralen Teil bildet ein Amphitheater, das an das Objekt des Kulturhauses Crystal anknüpft. Auf den grünen Flächen wachsen Zier- und duftende Heilpflanzen.

Riechen können Sie an Oregano, Lavendel, Quendel, Salbei, Johanniskraut oder Thymian. Fußwege umranden niedrige Hecken und lebendige Bordsteine. Ins Areal wurden Statuen aus verschiedenen Orten des Bezirks gebracht, so dass hier ein einzigartiger Komplex von regionalen Skulpturen entstanden ist, der ein relativ qualitatives Vermächtnis der regionalen Bildhauerproduktion darstellt.

Der Klostergarten ist eine ruhige und behagliche Oase. Überzeugen Sie sich selbst, kommen Sie sich erholen.

 

VMG-Filialen:

Schultheißenamt in Víska bei Kravaře (Graber)

Das Gebäude des ehemaligen Schultheißenamtes in Graber – Dörfel mit der Exposition des Volkswohnens in Nordböhmen ist ein Bestandteil des Heumatkundlichen Museums und Galerie in Böhmisch Leipa. Die Gemeinde Kravaře / Graber und deren Ortsteil Víska / Dörfel liegen ca. 70 km nördlich von Prag in Richtung Litoměřice / Leitmeritz. In der Nähe befindet sich eine touristisch bedeutende Lokalität – Städtchen Úštěk / Auscha.

Das Schultheißenamt in Dörfel, gebaut 1797 für den örtlichen Schultheißen Václav Kern, gehört zu den größten Blockhäusern in Böhmen. Fünf Kammern im Obergeschoss und Dreistockdachboden wurden vor allem zum Hopfentrocknen bestimmt.

Das Objekt wurde zuletzt kurz nach dem Krieg bewohnt, später wurde es vom LPG benutzt. Nach einer umfangreichen Rekonstruktion 1986 wurde hier eine Exposition der Volksarchitektur und Wohnen in Nordböhmen eröffnet. Zurzeit wird der größte Teil der Exposition dem gemalten Möbel aus dem Ende des 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts gewidmet. Gezeigt wird nicht nur geläufige Produktion der Möbelwerkstätte, sondern auch ein unikaler Komplex ansehnlichen Bauernmöbels von erhabenen Dorfschichten. Der älteste ausgestellte Schrank kommt aus dem Jahre 1761.

Die eigentliche Exposition besteht aus einigen verschiedenen Teilen: im ehemaligen Stall macht sich der Besucher auf den Fotografien mit der Geschichte des Schultheißenamtes und der Gemeinde, sowie mit dem Rekonstruktionsverlauf des Denkmalobjektes bekannt. Im Wohnteil des Erdgeschosses sind systematische Interieure der traditionellen Grundausstattung installiert: Stube des Schultheißen mit heiliger Ecke und gemaltem Bett mit Baldachin, Altenteilstube, erhaltene schwarze Küche mir Ofen und Zubehör, Speisekammer. Die Museumsexposition in der oberen Stube zeigt die grundlegenden Merkmale von Dorfbauten in Nordböhmen. Sie ist mit Karten, Attrappe und Modellen ergänzt. Die ursprünglichen oberen Kammern ist teils für Beispiele landwirtschaftlicher Technik und Handwerkproduktion, teils gemaltem Möbel und religiöser Kunst gewidmet (polychromierte Holzschnitte von Heiligen, Glasmalerei). Das Mobiliar in den Ausstellungsräumlichkeiten macht die zeitgenössische Keramik und Fayence, gemalte Uhren, Textilien und Geschirr bunt.

Wenn auch die innere Ausstattung des Schultheißenamtes eher ausstellungsmäßig behandelt wird, kommen auch Befürworter der klassischen Skansens auf ihre Kosten. Unter einem Dach finden sie hier alle traditionellen Attribute der Landwirtschaft – landwirtschaftliche und Handgeräte, Hilfsmittel für Flachsverarbeitung, Erzeugnisse aus Geflecht (Korbe, Brotkörbe), aus Holz (Butterfässer, Backtroge, Ofenschaufeln, Holzschuhe). Darüber hinaus können wir hier die für dieses Gebiet typischen Hopfenanbaugeräte bewundern. Auf Wunsch ist auch die benachbarte gemauerte Scheune zugänglich, in der neuere landwirtschaftlichen Maschinen und Geräte gelagert werden – Pflüge, Sturzpflüge, Mähdrescher, Eggen, Putzmühlen für Getreide, Drillmaschinen usw.

 

Denkstätte von K. H. Mácha – Doksy (Hirschberg)

Das Gebiet um Hirschberg ist mit dem Namen des romantischen Dichter Karel Hynek Mácha (1810 -1836) verbunden. Das kurze, jedoch bewegende Schicksal des großen tschechischen Dichters wurde zur Legende. Er war ein Landstreicher mit einer empfänglichen Seele, der die Inspiration für sein Werk vor allem in der hiesigen reizenden Landschaft fand.
Der erste Besuch von Bezděz / Bösig war für K. H. Mácha unvergesslich. In der geöffneten Klostergruft sah er geschleuderte Mönchenknochen.
In einem Brief an E. Hindl vom Herbst 1832 schreibt er:
"Heute hatte ich einen merkwürdigen Traum, es schein mir, dass dessen Ursache die Lektüre von Lord Byron, Mickiewicz und die Ruinen von Bösig sind. Gott schütze uns vor solchen Träumen, eine solcher ist für das ganze Leben lang wohl wirksam..."
Bösig mit der umliegenden Landschaft zog Mácha immer wieder an. Es war hier mindestens sechs Mal.

Unter dem zentralen Platz in Richtung Mácha-See steht ein Fachwerkhaus des ehemaligen Spitals. Es ist hier das älteste Haus, das vom Stiftsfonds der Gräfin Maria Franziska Heissenstein im Jahre 1669 für alte Leute und Waisen erbaut wurde. Das Spital sollte Unterkunft für sechs alte Leute und drei Waisen bieten, die hier bis zu ihrem 13. Lebensjahr blieben.
Nach 30 Jahren nach dem Hausbau wurde der Stiftfonds aufgestockt, so dass aus seiner Zinsen hier weitere drei Personen betreut werden konnten. Gleichzeitig wurde Lohn für einen Lehrer für Unterricht von vier Spitalkindern gesichert. Ab 1723 hatte das Spital eine neu eingeweihte Kapelle und eine eigenen Kaplan.
So wie heute, so war auch das Dach des Spitalchen, wie das Spital noch heute von den Altansässigen genannt wird, mit Schindeln bedeckt. Dank einem unglaublichen Glück unterlag das Spital keinem der Brände im 18. und 19. Jahrhundert, als z.B. 1842 ein Drittel von Hirschberg niederbrannte. Nach dem II. Weltkrieg war hier ein Bethaus der Tschechoslowakischen Kirche, in den 60. Jahren dann eine Bibliothek.
Zurzeit dient das Spital als Ausstellungsräumlichkeiten für die Exposition von Karel Hynek Mácha, der hier in der Nähe bei seinem Freund Eduard Hindl verweilte. Dieser führte Mácha in die Landschaft um Bösig ein und vermittelte ihm auch die örtlichen Sagen Mythen. Die Landschaft um Hirschberg ist dann auch größtenteils der Ort des Gipfelwerkes von Mácha – des Gedichts "Máj" / Mai.
Die Exposition zeigt den Besuchern die Schönheiten der Hirschberger Landschaft und das Leben und das in vielen Varianten herausgegebene Werk von Mácha. Das immense Interesse an das Werk von werdende Mácha belegt z.B. die ganz neue Übersetzung des Gedichts Mai ins Esperanto, oder die bibliographische Ausgabe von Mai, begleitet mit 24 graphische Blätter unserer vorderen Künstler, die sich mit Mai und dessen Autor inspirieren ließen. Dank der finanziellen Unterstützung des Geldinstituts Československá obchodní banka a.s. konnte 1999 dieses einzigartige Werk gekauft und die Exposition in der Gedenkstätte K. H. Mácha erweitert werden.

Die Besucher können auch den neu eröffneten Teil der Gedenkstätte in Hirschberg besichtigen – Exposition der Fischzucht und Teichwirtschaft in Böhmisch Leipa. Das Unternehmen Rybářství Doksy s.r.o. widmete für die Ausstellung Fischereimittel, die die alten Fischer verwendeten, und die uns die Zeiten der Ausfischen in hiesigen Teichen nähert bringen.

Ein Bestandteil des K.-H.-Mácha-Museums ist auch ein kleiner Laden mit einem bunten Sortiment an thematischen Ansichtskarten, Büchern und Souvenirs.

 

Archäologisches Museum (Česká Lípa / Böhmisch Leipa)

Die Eröffnung der Filiale im Gebäude des historischen Stadtgefängnis wird nach einer komplexen Rekonstruktion im Jahre 2011 geplant

Im ehemaligen Stadtgefängnis wird eine unikale speleoarchäologische Exposition installiert, die den Besuchern mittels Funde und Bildertafeln die breite Ausnutzung von Höhlen und Felsüberhängen der einzelnen Sandstein- und Karstgebieten Nord- und Nordostböhmens durch Menschen von der Jägerurzeit bis zum 20. Jahrhundert vorstellen soll. Die zweite Exposition wird der Archäologie der Stadt Böhmisch und der örtlichen mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Töpferproduktion gewidmet (inkl. Ofenmodelle, rekonstruiert nach den Funden im Töpferviertel von Böhmisch Leipa).

Dienstleistungen: Verkauf von Publikationen und Ansichtskarten

 

 

Aktualizováno  27.  7.  2010